„Meine Augen haben Gott gesehen!“
Mit Jesus ist das Licht in die Welt gekommen. Immer wieder haben dies Menschen staunend erkannt– wie Simeon, der den alten Verheißungen traute und mit eigenen Augen den Retter sehen durfte.Alt ist er geworden und grau. Doch seine Augen sind jung und leuchtend in die Ferne gerichtet. „Du spinnst!“ sagen die einen. „Hör doch auf. Es wird sich nichts ändern.“ Freunde haben sich kopfschüttelnd abgewandt, andere sind verbittert gestorben. Leise, geduldig wartet er weiter und vertraut auf Gott, der sein Volk nicht vergisst. Jahr um Jahr, Tag um Tag. Als er das Kind in den Armen hält, öffnet er die Augen in plötzlichem Erkennen: Er hat nicht vergeblich gewartet. Und auch wenn dieses Kleine schwach ist und verfolgt wird – Simeon singt: „Meine Augen haben deinen Heiland gesehen“.
Die Adventszeit hindurch waren sie in vielen Fenstern zu sehen und leuchten auch am Weihnachtsfest: die großen, 25-zackigen Sterne. Sie gelten als Ursprung der leuchtenden Weihnachtssterne und stammen ursprünglich aus der Herrnhuter Brüdergemeinde.
Die ersten Sterne wurde Anfang des 19. Jahrhunderts in den „Knaben- und Mädchenanstalten“ der Brüdergemeinde gebaut. In diesen Internaten lebten überwiegend Kinder, deren Eltern in Missionsgebieten arbeiteten. Gerade in der Advents- und Weihnachtszeit war die Trennung von den Eltern sehr schmerzhaft. Der Stern sollte gegen das Heimweh helfen und von der biblischen Geschichte erzählen. Die ersten Sterne trugen dabei die Farben Weiß / Rot – Weiß für die Reinheit und Rot für das Blut Jesu Christi. Es wird sogar berichtet, dass der Stern für den Geometrieunterricht verwendet wurde. Die Kinder bastelten am ersten Advent die Sterne und trugen den Brauch in ihre Familien.
Neue Musik, passend zum Kirchenjahr: Die Monatslieder der Nordkirche sind zum Hören, Genießen und Mitsingen - egal ob alleine oder mit anderen zusammen.
Kostenlose Noten, Texte, Playbacks und vieles mehr zum Lied "Wenn das Jahr sich neigt" gibt es unter folgendem Link:
Bachs Kantate BWV 122 für den Sonntag nach Weihnachten 1724 betont die Bedeutung der Christgeburt und ihre Ausstrahlung in den Alltag des neuen Jahres. Basierend auf Cyriakus Schneegass' Choral, verbinden sich im sacht schwingenden Eingangschor weihnachtliche Blockflötenklänge mit elegischen Zügen, die Freude und Geborgenheit ausstrahlen. Die beiden Arien – ein predigthaftes Basssolo und ein berührendes Choralterzett – betonen die Vorbildfunktion der Engel und spenden Trost durch die heilbringende Sendung des Gottessohnes.
Johann Sebastian Bach (1685-1750) schrieb die Kantate passend zu den damals genutzten Lesungen am Sonntag nach Weihnachten. Deshalb kann der Inhalt der Kantate vom auf dieser Seite genannten Proprium abweichen.
Eine Werkeinführung und weiterführende Informationen zur Kantate finden Sie kostenlos auf Bachipedia.
Mit freundlicher Unterstützung durch die J. S. Bach-Stiftung, St. Gallen, Schweiz. www.bachstiftung.ch