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10. Sonntag nach Trinitatis: "Zerstörung Jerusalems"
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10. Sonntag nach Trinitatis: "Zerstörung Jerusalems"
04.08.2024
Dieser Tag liegt in der Vergangenheit. Das nächste Mal feiern wir ihn am 24.08.2025.
Steckbrief
Datum
04.08.2024
Predigttext
5. Mose 30,1-6
Festzeit
Trinitatiszeit
Name des Feiertags
10. Sonntag nach Trinitatis: Israelsonntag „Gedenktag der Zerstörung Jerusalems“
Liturgische Farbe
Violett
Kernaussage
Dieser Gedenktag wurde bis zur Perikopenrevision von 2018 unbeweglich am 10. August begangen. Nun ist er ein alternatives Proprium für den Israelsonntag, den 10. Sonntag nach Trinitatis, mit einer eigenen liturgischen Farbe. Früher auch antijudaistisch gedeutet, steht heute die unverbrüchliche Treue Gottes zu seinem Volk im Mittelpunkt: „Wenn du bis ans Ende des Himmels verstoßen wärst, so wird dich doch der Herr, dein Gott, von dort sammeln“.
Besonderheiten
Für den 10. Sonntag nach Trinitatis, den Israelsonntag, werden zwei unterschiedliche Proprien angeboten.
Das Wesentliche
Warum tut Gott mir das an? Stehe ich nicht mehr unter deinem Segen und Schutz? Die Zerstörung Jerusalems und des Tempels steht erzählerisch für die größte denkbare Belastung des Bundes, den Gott mit seinem auserwählten Volk geschlossen hat. Das Vertrauen, dass Gott entgegen allen Anscheins zu seiner Zusage steht, ist ein großer Schatz des Trostes.

Kaum ein anderes Volk wurde in seiner Geschichte so oft angefeindet, angegriffen und gedemütigt wie Jüdinnen und Juden. Dass sich über diese bis in die Gegenwart anhaltende Katastrophenreihe der Glaube an den bündnistreuen Gott und seine Verheißungen gehalten hat, ist das wundervolle Geheimnis dieses Volkes, aus dem auch Jesus stammt. So wird die gegenseitige Treue zwischen Gott und seinem Volk für uns ein Vorbild, an den unergründlichen Plan des Schöpfers zu glauben und eines Tages zu sehen: Es gab keine bessere Möglichkeit.
Liturgische Texte
Wochenspruch
Wochenlied
Wochengebet
Liturgische Texte
Glaube im Alltag
Stolpern mit Gewinn

In vielen Städten unter brechen sie das Pflaster: kleine Messingquadrate mit den Namen der von hier vertriebenen, deportierten und schließlich ermordeten Jüdinnen und Juden. Wie viele davon gibt es in Ihrer Stadt?
Das Kunstprojekt von Gunter Demnig begann 1992 und fand bald Unterstützer in vielen Ländern. Auf einer Website sind alle rund 33.500 Stolpersteine in Europa verzeichnet. Hat man den Namen, kann man manchmal auch das Schicksal der betroffenen Menschen googeln. Eine Reise in eine schreckliche Vergangenheit, die immer noch ihre Schatten wirft und nie vergessen werden darf.

Bach-Kantate

Das Evangelium zu diesem Sonntag, Lukas 19, 41-48, berichtet, wie Jesus die Zerstörung Jerusalems voraussagt und wie er den Tempel reinigt. Der unbekannte Textdichter geht vom ersten Teil aus, wo es heißt, Jesus habe über die Stadt geweint und gesagt: „Wenn doch an diesem Tag auch du erkenntest, was zum Frieden führt.“ Er schildert drastisch das schreckliche Gericht und ermahnt das unbußfertige Volk. Bachs 1723 in Leip­zig entstandene Vertonung bewegt sich dementsprechend in ihrer aparten Instrumentierung und ihrem sensiblen Tonfall zwischen Klage, Strafandrohung und Vergebungszusage.

Johann Sebastian Bach (1685-1750) schrieb die Kantate passend zu den damals genutzten Lesungen am 10. Sonntag nach Trinitatis. Deshalb kann der Inhalt der Kantate vom auf dieser Seite genannten Proprium abweichen.

Eine Werkeinführung und weiterführende Informationen zur Kantate finden Sie kostenlos auf Bachipedia.

Mit freundlicher Unterstützung durch die J. S. Bach-Stiftung, St. Gallen, Schweiz. www.bachstiftung.ch