Abschied und Trost
Manchmal wird mir der Abschied schwer: Wenn ich dem Zug hinterherblicke oder an der Absperrung am Flughafen stehe. Noch viel schwerer ist es, wenn ich nicht weiß, ob wir uns wiedersehen werden.Den Abschied Jesu von seinen Jüngern beschreibt der Sonntag Exaudi. Seit seiner Himmelfahrt ist Jesus nicht mehr sichtbar bei ihnen. Es liegen harte Tage vor ihnen. Doch Jesus lässt sie nicht allein. Auf andere Art wird er ihnen nahe sein: in ihren Herzen, als nie versiegende Quelle der Kraft. In einem neuen Geist werden sie Jesus erkennen. Das ist kein Ersatz für seine Anwesenheit, aber ein Trost. Noch heute lebt dieser Geist unter uns: Wo nach Gottes Willen gefragt wird, wo Liebe unser Handeln prägt, da wird er spürbar. Aber auch dort, wo wir verzagen, wo uns der Hals zugeschnürt ist, ist er uns tröstend nahe und bringt unsere Anliegen vor Gott. (Und manchmal zeigt sich Gott dort, wo wir ihn nie vermutet hätten. Wie bei dem jungen Samuel, den Gott erst dreimal rufen musste, bevor er ihn erkannte.)
Dass ihre Kinder behütet und in Frieden aufwachsen, wünschen sich alle Eltern. Als Babys wurde ihnen Gottes Gegenwart zugesagt und sein Segen zugesprochen. Dieser Zuspruch kann immer wieder spürbar werden, wenn wir Kinder im Alltag segnen.
Vor dem Schlafengehen, nach dem Abendgebet kann es ein lieb gewordener Brauch werden, den Kindern ein Kreuz auf die Stirn zu zeichnen und sie Gottes Schutz anzubefehlen: „Gott segne dich heute Nacht“. Noch heute erinnern sich zahlreiche Erwachsene an diesen elterlichen Segen als etwas ganz Besonderes. Ein Segen auf dem Weg zur Schule oder vor größeren Reisen kann den Kindern versichern: Die Mutter denkt an mich – und Gott auch. Den Eltern kann der Segen immer wieder neu in Erinnerung rufen: „Ich bin nicht allein mit der Verantwortung für mein Kind.“
Neue Musik, passend zum Kirchenjahr: Die Monatslieder der Nordkirche sind zum Hören, Genießen und Mitsingen - egal ob alleine oder mit anderen zusammen.
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