Teilen lernen
„Gib doch deinem Bruder etwas ab!“ – Manche Kinder müssen das Teilen erst mühsam lernen. Aber wenn es um Lebensraum und existentielle Güter geht, fällt auch Erwachsenen das Teilen schwer. Fair zu teilen bedeutet Verzicht.Vorbild für das Teilen war seit Jahrhunderten der heilige Martin von Tours. Der Legende nach teilte er aus Mitleid mitten im Winter seinen Mantel mit einem frierenden Bettler. Erst später erkannte er, dass er Christus in der Gestalt des Bettlers geholfen hatte, - Jesus, der von sich gesagt hatte: „Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan.“ Wenn Christen in jedem Bedürftigen Jesus Christus selbst sehen, sollte Teilen selbstverständlich sein, meint man. Ganz so einfach ist es nicht – das zeigen schon die Gemeinden des Apostel Paulus. Aber dort, wo wir uns für eine gerechte Verteilung der Güter einsetzen und selbst bereitwillig teilen, da beginnen wir zu leuchten und strahlen etwas aus von Gottes Licht.
Eigentlich habe ich ja eher zu viel als zu wenig Besitz. Trotzdem fällt es schwer, mich von manchem zu trennen.
Ich stelle mich vor meinen Schrank und halte Inventur: Wovon habe ich zu viel? Brauche ich mehr als zwei oder drei davon? Dann überlege ich mir, welcher Gegenstand oder welches Accessoire jemand anderem Freude machen würde. Ich suche nicht das hässlichste, sondern ein wirklich schönes Stück heraus. Fällt es mir schwer, es abzugeben? Umso besser: Teilen will gelernt sein.
Neue Musik, passend zum Kirchenjahr: Die Monatslieder der Nordkirche sind zum Hören, Genießen und Mitsingen - egal ob alleine oder mit anderen zusammen.
Kostenlose Noten, Texte, Playbacks und vieles mehr zum Lied "Denn da wo ich war" gibt es unter folgendem Link: